Galaxy

Ausstellung des in Blieskastel lebenden Künstlers Anas Malatiali in den Geschäftsräumen der Volksbank Blieskastel vom 19. März bis 16. April 2019

Keines der ausgestellten Werke ist im Heimatland Syrien entstanden. Alle sind in den letzten  zwei Jahren seit Dezember 2016 angefertigt worden, seit der Künstler nun in Deutschland lebt

Die Schaffenslust hat Malatiali, heute 40 Jahre alt, nie verloren. In Damaskus geboren und aufgewachsen, lebte und arbeitete er über 10 Jahre alleine in Abu Dhabi, wo er sich als Edelsteinfasser der Herstellung von Schmuck und Edelsteinen widmete. Dort konnte er aber nicht länger bleiben, weil sein Visum nicht verlängert wurde. Wegen des Krieges gab es keinen Weg zurück nach Syrien. Die Entscheidung für das Saarland fiel, weil seine Cousine mit ihrer Familie seit nunmehr drei Jahren in Breitfurt lebt. So wurde Deutschland zu seiner zweiten Heimat. Die Anfangszeit war schwierig. Die von Beginn an enge Zusammenarbeit mit dem Verein der Flüchtlingshilfe erleichterte die Umstellung auf die Wetterbedingungen, eine neue Kultur und vor allem eine neue Sprache. SeineUnterkunft gleicht einer kleinen Kunstgalerie, die Wände sind übersät mit Werken und bringen Farbe in seinen Alltag, der von Sprachkursen geprägt ist.

Während seiner jungen Jahre war das Zeichnen mehr ein Hobby, und reale Landschaftsbilder fertigte  er mit Bleistift an. Heute leben seine Gemälde von leb­haften Farbkombinationen. ,,Seine Bilder sind mit kräftigen Farben gefertigt und wirken daher alle sehrlebensbejahend“ so Birgit Neuhardt, Vorstandsmitglied der Flüchtlingshilfe.

Damals hatte derKünstler so viel gearbeitet, dass er wenig Zeit für seine Kunst hatte. Seit einem Jahr malt er intensiv und  kommt so auf mindestens  ein Gemälde pro Woche.Dabei fühlt er sich gut. Anas Malatiali lächelt „Ich bin süchtig  nach Malen.  Es  ist ein bisschen wie Freiheit.  Mein Traum ist es, irgend­wann als Künstler davon leben zu können.“

Erst in Deutschland entdeckte er neue Materialien und Techniken, wie die  Poringtechnik, und  malt seither nicht nur mit Acryl-Farbe,  sondern  auch mit Alkoholtinte (alcohol inc) auf speziellem Papier. Dabei vereint er verschiedene Techniken in seinen Werken. Neben seinen Gemälden fertigt er Schmuck aus Harz, welches er in Gussformen beispielsweise zu einem Schlüsselanhänger in Form des Eiffelturms gießt. Das klare, durchsichtige Harz versetzt er  mit  Alkoholtinte und kann dieses nach  dem Erhärten  polieren  oder wie Holz schneiden und  nachbearbeiten. So  entstehen unter Anderem  dekorative Tischplatten  durch  eine dünn gestaltete Schicht oder Tabletts.

Wenn er mit einem Bild beginnt, weiß Anas Malatiali noch nicht, wie das Kunstwerk endet. Oft lässt er  das Bild einen Tag stehen, da es trocknen muss  und mehrere Schichten aufgetragen werden. Es ist ein Entstehungsprozess, bei dem er vorher nie weiß, wie lange dieser dauert Für ihn  gibt  es so  viele  tolle Farben auf der Erde, die Licht, Wärme, Hoffnung und Sehnsucht ausstrahlen. So erlauben seine Bilder Einblicke in seine künstlerischen Vorlieben: Er mag das Blau und Türkis des  Himmels und des Meeres  sowie der Galaxie.Hier arbeitet er gerne mit Gold- und Silberschimmer, weshalb ein  unterschiedlicher Lichteinfall auch verschiedene Lichtreflexe erzeugt. Die Kombination der Farben ist dabei wichtig und deren Zusammenspiel. Ihm geht es nicht primär um ein Ziel oder um die Darstellung eines Gefühls.

DieMenschen sollen sehen, wie toll Farben sind und eine positive Sicht auf die Naturbekommen.

Steffi Richter-Schneider, Vorstandsmitglied des Vereins Flüchtlingshilfe Blieskastel e.V. betont: In den letzten Monaten habe ich Anas erst richtig kennengelernt. Er hat von sich erzählt und Bilder gezeigt. Sein Talent war unverkennbar und das möchten wir unterstützen. Wir haben ihn als offenen, ehrlichen, hilfsbereiten und sympathischen Menschen kennengelernt, der sehr kreativ ist.  Ich bin fasziniert von seinen Bildern und habe schon einige Unikate von ihm zu Hause.