Flüchtlingshilfe Blieskastel e.V.
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Der Verein Flüchtlingshilfe Blieskastel hat sich zum Ziel gesetzt, den Menschen, die wegen Krieg, Folter oder Verfolgung den Weg zu uns gefunden haben, das Leben in Deutschland zu erleichtern und sie bei der Integration zu unterstützen.
Wir machen dabei keinen Unterschied nach Heimatland und Hautfarbe, Religion, Geschlecht, sozialer Herkunft oder aktuellem Aufenthaltsstatus, sondern bieten unsere Unterstützung allen an, die sie benötigen.
Viele sind aus ihrer Heimat geflohen, weil ihre Häuser, ja, ihre gesamte Existenz vernichtet wurden, und sie müssen ganz von vorne anfangen. Trotzdem sehnen sie sich nach ihrer Heimat zurück und viele möchten zurückkehren, sobald das gefahrlos möglich ist. Andere wiederum möchten sich in Deutschland ein neues Leben aufbauen und ihren Kindern hier eine sichere Zukunft bieten – gemeinsam ist beiden Gruppen, dass sie zum Erreichen ihrer Ziele unsere Hilfe brauchen.
Seit der Vereinsgründung im Sommer 2015 hat sich Einiges geändert, so kommen jetzt aus dem ANKER-Zentrum in Lebach nur noch Menschen nach Blieskastel, deren Asylverfahren erfolgreich abgeschlossen wurden und denen subsidiärer Schutz gewährt wird oder die als Flüchtlinge anerkannt sind. Aber nach wie vor kommen auch Familienangehörige im Rahmen des Familiennachzugs zunächst ohne sicheren Aufenthaltstitel zu uns, und es wohnen in Blieskastel seit Jahren auch Flüchtlinge, deren Aufenthalt nur vorübergehend geduldet ist. Diese Personen sind ständig von einer Abschiebung bedroht, obwohl sie sich gut integriert haben, in Eigeninitiative Deutsch gelernt haben und meist berufstätig oder in Ausbildung sind, sofern die Ausländerbehörde Ihnen dazu eine Sondergenehmigung erteilt hat.
Bürokratie, wie wir sie kennen, ist vielen der Geflohenen fremd. Oft kommen sie aus Gebieten, in denen nicht einmal der Postversand eines Briefes zu den Alltäglichkeiten gehört und das Wort Kontoauszug unbekannt ist. Sie sind von der Vielzahl der Vorschriften, Formulare und von wichtigen Terminen anfänglich meist völlig überfordert.
Deshalb helfen die Vorstandsmitglieder während der Sprechstunden im Haus der Integration (HDI) in Blieskastel bei der Antragsstellung von zustehenden Sozialleistungen (z.B. Hartz-4, Kindergeld, Elterngeld), und wir geben unsere Erfahrungen aus den vergangenen 4 Jahren weiter.
Zusätzlich bieten unsere Helfer und Mitglieder Unterstützung beispielsweise bei der Anmeldung in der Gemeinde, bei einer Krankenkasse und bei Besuchen bei der Ausländerbehörde oder dem BAMF. Im HDI und auch in Privatwohnungen bieten wir darüber hinaus ehrenamtliche Sprachkurse und Schülernachhilfe an und unterstützen bei der Suche nach Kindergartenplätzen und Schulen, Wohnungen sowie Ärzten.
Ein immer wichtiger werdender Punkt ist die Suche nach Arbeits- und Ausbildungsplätzen, denn vielfach reichen aus der Heimat mitgebrachte Qualifikationen für den deutschen Arbeitsmarkt nicht aus.
Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Unterstützung beim Familiennachzug dar, angefangen von der Antragstellung, über die Abholung in Frankfurt bis hin zur Wohnungssuche, die derzeit eines der größten Probleme darstellt. Wohnraum zu den sehr knapp kalkulierten Vorgaben des Jobcenters ist kaum mehr zu finden, besonders für Einzelpersonen und für größere Familien. Wurde doch eine Wohnung gefunden, helfen wir mit logistischer Unterstützung der Stadtverwaltung Blieskastel beim Umzug.
In allen Punkten arbeiten wir stets vertrauensvoll mit den zuständigen Behörden und anderen Hilfsorganisationen zusammen. So bieten beispielsweise die Caritas regelmäßige Sprechstunden bei uns im HDI an, der Saarpfalzkreis Sprechstunden zur Kitaberatung und das Frauenbüro in Homburg Deutschkurse für Mütter mit kleinen Kindern.
Darüber hinaus unterhalten wir in Mimbach eine Kleiderkammer, in der sich
Flüchtlinge und Blieskasteler Bürgerinnen und Bürger in wirtschaftlicher Notlage mit gespendeter Kleidung und Haushaltsgegenständen versorgen können, und in Breitfurt bieten wir in Zusammenarbeit mit der Flüchtlingshilfe Gersheim in einer Fahrradwerkstatt neben Reparaturhilfen auch verkehrssichere gespendete Fahrräder an.
Unsere Vereinsmitglieder arbeiten rein ehrenamtlich, wir haben keine bezahlten Hilfskräfte, sondern organisieren alles selbst, lediglich nachgewiesene Kosten für Einkäufe oder notwendige Fahrten werden unseren Mitgliedern auf Antrag erstattet. Wir finanzieren unsere Tätigkeiten durch Mitgliedsbeiträge, private Spenden und durch Zuwendungen aus den Ehrenamtsfonds des saarländischen Sozialministeriums.
Sach- und Geldspenden sind daher immer willkommen, genauso dringend benötigen wir aber die Hilfe durch weitere Freiwillige, um unsere Ziele auch in Zukunft zu erreichen.
Kommen Sie doch einfach mal in unser Büro im Gemeindehaus der Pfarrei Heilige Familie in Blieskastel, Schlossbergstr. 49 . Wir sind dort in der Regel erreichbar:
dienstags von 10:00 bis 14:00 Uhr und donnerstags von 10:00 bis 14:00 Uhr.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Nehmen Sie Kontakt mit uns auf: