Besuch Ministerin Bachmann

Über die Arbeit der Flüchtlingshilfe Blieskastel e.V. informierte sich die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Monika Bachmann, bei einem Besuch im Haus der Integration in Blieskastel am Donnerstag, den  25. Juli 2019. Sie zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt der immer noch notwendigen Hilfe für die Flüchtlinge, die der Vorsitzende Manfred Gentes erläuterte:  Beratung zu Fragen des Leistungs-  und Ausländerrechts, Hilfe beim Ausfüllen der verschiedenen Formulare, Begleitung bei Arztbesuchen oder Fahrten zu den Ausländerbehörden nach Lebach oder Saarbrücken und Abholungen vom Flughafen Frankfurt bei erfolgreichen Familienzusammenführungen. 

Ministerin Monika Bachmann im Gespräch mit dem Vorstand der Flüchtlingshilfe Blieskastel e.V.

Auf den Mangel an Kinderkrippen- und Kindergartenplätzen in Blieskastel angesprochen, verwies die Ministerin auf die Zuständigkeit der Kommunen. Auch in Bezug auf die schwierige Situation mancher  Familien, keinen wohnortnahen Kindergartenplatz zu bekommen, sah sie keine Möglichkeit, regulierend einzugreifen. Sie zeigte aber Verständnis für die Problematik gerade bei den Flüchtlingen, die oft keine Unterstützung durch Familienangehörige haben und auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind. Hier wurde aber schon vor einigen Wochen mit Unterstützung ihres Ministeriums eine Lösung gefunden, nämlich die Übernahme der Fahrkosten auch für die begleitenden Mütter zu den auswärtigen Kindergärten, wie die Ministerin betonte.

Der Flüchtlingshilfe besonders am Herzen lagen auch zwei Einzelschicksale, die bei dem Treffen zur Sprache kamen.
Im ersten Fall geht es um eine Familienzusammenführung, die sich in für uns unerklärlicher Weise seit Monaten ergebnislos hinzieht. Die Situation ist für die betroffene Familie äußerst schmerzhaft, da mehrere kleine Kinder seit langer Zeit getrennt von ihren Eltern im Keller eines zerstörten Hauses  in Syrien ausharren  müssen, wie Jürgen Heß, Mitglied des Vorstandes, erläuterte.

Er übergab Monika Bachmann ausführliche Unterlagen mit auf den Weg mit der Bitte, sich für die Familie einzusetzen. Die Ministerin signalisierte Bereitschaft, in diesem Fall „nachzuhaken“.

Einen weiteren aktuellen Fall schilderte die frühere Vorsitzende der Flüchtlingshilfe Blieskastel e.V., Maria Dussing-Schuberth, die nun im Vorstand des Saarländischen Flüchtlingsrates ist und auf deren Initiative hin das Gespräch mit der Ministerin zustande kam. Sie beschrieb die Situation eines jungen Mannes aus Afghanistan, dem die Abschiebung droht in ein Land, das er nicht  einmal kennt, da er im Iran geboren ist, vor seiner Flucht dort lebte und der ohne Familie in diesem unsicheren Land  wohl verloren ist  – in keinem Land der Welt gebe es mehr Kriegstote.

von links: Birgit Neuhardt, Klaus Kunz, Klaus Girnus, Manfred Gentes, Maria Dussing-Schuberth, Ministerin Monika Bachmann, Jürgen Heß, Maria Herrndobler, Sylvia Schwiersch

Nach einer guten Stunde in entspannter und lockerer Atmosphäre, in der Frau Bachmann viel Verständnis für die Probleme der Flüchtlinge und ihrer Helfer zeigte, war das Gespräch beendet. Wir dürfen gespannt sein, ob sich in den konkreten Fällen eine Lösung aufzeigt.

Fotos von Manuel Brunz